Seit das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit am Mathias Corvinus Collegium im Dezember 2020 in Budapest gegründet wurde, ist sein erklärtes Ziel, den Dialog und Austausch in den Beziehungen beider Länder auf allen Ebenen zu fördern. In den nunmehr drei Jahren seines Bestehens ist es dem Institut nicht nur gelungen, zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens zusammenzubringen und vielfältige Veranstaltungen für ein breites Publikum zu realisieren. Es sammelte sich darüber hinaus eine Vielzahl verschiedenartiger Texte und Beiträge an, die sich um zentrale Fragestellungen des deutsch-ungarischen Verhältnisses in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie um deren Einbettung in das gemeinsame Haus Europa drehen. Mit der Reihe „Beiträge zur deutsch-ungarischen Verständigung“ möchte das Institut eine regelmäßige Veröffentlichungsplattform schaffen, um diese bilateralen Fragen und Probleme einem interessierten deutschsprachigen Lesepublikum aus ungarischer Perspektive näherzubringen, relevante Gedanken und Sichtweisen zu präsentieren und die starken und traditionsreichen Brücken zwischen Deutschland und Ungarn weiterzubauen. Der erste Band der Reihe versammelt die Essay-Veröffentlichungen des Institutsdirektors Bence Bauer, die in den Jahren 2021 bis 2023 in verschiedenen deutschsprachigen Medien erschienen sind und Licht werfen auf eine große Bandbreite an Themen. Sie reichen von der ungarischen Geschichte über bestimmende Diskurse und Fragestellungen in den gegenseitigen Deutschland-Ungarn-Bildern bis hin zur Rolle Ungarns in Europa. „Ungarn ist das Land der 10 Millionen Freiheitskämpfer.“ Dieser in Ungarn geläufige Ausspruch beschreibt eine Befindlichkeit der ungarischen Mentalität, die bereits einen aufschlussreichen Einblick in viele Konfliktfelder und manche Narrative über das Land der Magyaren geben mag. Bence Bauer, Direktor des 2020 in Budapest gegründeten Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit, vermittelt im ersten Band der „Beiträge zur deutsch-ungarischen Verständigung” Einsichten in prägende politische, historische und kulturelle Aspekte der deutsch-ungarischen Beziehungen in Form gesammelter Essays aus den ersten drei Jahren Budapester Institutsgeschichte. Wie lässt sich Ungarns eigenwilliger Freiheitsdrang erklären? Was hat es tatsächlich mit dem vielumstrittenen ungarischen Wahlrecht auf sich? Was kann Mitteleuropa zur europäischen Familie beitragen? Und wieso ziehen immer mehr Deutsche nach Ungarn? All diesen und weiteren Fragen widmet sich der vorliegende Band aus der Perspektive eines Autors, der sich als engagierter Vermittler ungarischer Positionen im nicht immer spannungsfreien deutsch-ungarischen Dialog versteht.